Von Robert Gryczke
Wer Smart Home hört, denkt viel zu oft an futuristische High-Tech-Häuser. Staubsaugroboter lästern hinter dem Rücken mit dem Toaster über ihre Besitzer. Und während Du Dir einen Schokopudding aus dem Kühlschrank holst, musst Du Dich bei eben jenem gleich noch für Deine Ernährung rechtfertigen. Keine Sorge: So ist es nicht! Aber wie ist es dann?
Smart Home: Mit intelligenter Gebäudetechnik hast Du alles im Überblick
Dank der vernetzten Technik in einem Smart Home ist es Dir möglich, die einzelnen Bereiche der Elektroinstallation zu automatisieren und gegebenenfalls fernzusteuern. Dazu zählen Jalousie, Licht und Entertainment. Aber auch die Haussicherheit und Komponenten wie die Klimaanlage, Lüftung und die Heizung. lassen sich in einem Smart Home mit nur einem Klick überwachen und gegebenenfalls kontrollieren – oder optimieren.
Steuern tust Du angeschlossene Segmente entweder über mobile Lösungen (Smartphone, Tablet), oder stationäre Kontrollmodule, die mittlerweile aus praktischen Gründen ebenfalls (meistens) aus einem Touchscreen bestehen. Als Gehirn fungiert ein Element, der „Server“, der alle Aktivitäten überwacht und bei Bedarf auch Feedback und Fehlermeldungen ausspuckt.
Die Vernetzung hat zwar auch ganz praktischen Nutzen, zum Beispiel um nachhaltig zu leben, sie steigert aber vor allem den Wohnkomfort. So lassen sich bei vielen Systemen Licht/Ton-Szenen programmieren. Danach genügt ein Klick um das Kuschellicht einzuschalten während die Musikanlage das Lieblingsjazzalbum spielt und die Jalousien herunterfahren. Romantik auf Knopfdruck? Das ist wirklich smart!
Nichts, was es nicht gibt: Vom smarten Audiosystem bis zur smarten Küche
Neben übergreifenden Komponenten, wie dem Licht, Sicherheitstechnik, Jalousien, etc. kann im Prinzip jeder Raum mit smarten Komponenten ausgestattet werden. Das Thema Smart Kitchen ist dabei sicherlich ein prominentes. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem ein smarter Ofen in Deiner Küche weiß was Du kochen willst und Du über das Smartphone live in den Ofen schauen kannst. Große Hersteller wie Bosch, Siemens & Co. arbeiten zügig an neuen Möglichkeiten, um die Küche zu einem multimedialen Lagerfeuer zu machen. Weg vom reinen Arbeitsplatz – hin zum Entertainment-Bistro, in dem Du auf Knopfdruck Espresso machen, den Kühlschrankinhalt checken kannst und nebenbei allerlei Unterhaltungselektronik genießt; Internet, TV, usw.
Eine Suche nach „Smart [Raumname]“ zeigt: das Smart Home findet in jedem Winkel statt. Ein smartes Bett verhindert das Schnarchen, misst Deine Vitalfunktionen und verändert die Druckpunkte. Und wenn Du Dir anschaust, wie intelligent smarte Badezimmer sind, möchte man sich fast wundern, dass man seinen Lebensmittelpunkt noch nicht dorthin verlagert hat.
Nachhaltig leben: Im Smart Home lässt sich Geld sparen
Das wirklich clevere an einem Smart Home ist jedoch die Möglichkeit, dank Automatisierung nachhaltig zu leben – und energiesparend dazu. Installierst Du Bewegungssensoren im Haus, kannst Du beispielsweise nicht mehr vergessen das Licht auszumachen. Und wenn, ist es nicht mehr schlimm, weil das Licht automatisch abgeschaltet wird. Smarte Hilfe beim Heizen erspart laut Forschung sogar, bis zu ein Viertel der Heizkosten ein. Das Smart Home weiß im besten Fall, wann das Haus leer steht und wie lange das energiesparende Aufheizen dauert. Darauf basierend kombiniert das Smart Home dann Heizung, Jalousie und andere Komponenten. Das geht teilweise auch per Smartphone, von unterwegs. Du bist in 20 Minuten daheim? Einfach auf dem Smartphone die Wunschtemperatur auswählen.
Der wunderbare Hendrik Hey erklärt das Konzept in folgendem „Welt der Wunder“-Beitrag auch sehr anschaulich.
Video: YouTube / Welt der Wunder
Durch die Möglichkeit, diese Technik nachzurüsten, z.B. durch Funktechnik, sind smarte Hauskomponenten auch eine Alternative zur energetischen Sanierung und ähnlichem Aufwand.
Nachrüsten oder einplanen: Wann denke ich an ein Smart Home?
Das gute an smarter Technik ist, dass sie flexibel ist. Du willst ein Haus bauen – ein Smart Home? Dann solltest Du schon bei der Planungsphase Architekten und einen Systemintegrator zusammenbringen. Viele Smart Homes basieren auf dem Standard KNX. Hierbei wird schon bei der Verlegung der Leitung eine zusätzliche Leitung verlegt, die dann im Zweifelsfall über die Steckdosen zugänglich ist. Das macht die Installation smarter Komponenten unkompliziert und schließt sie unsichtbar an den vorhandenen Stromkreislauf an.
Smart-Home-Funktechnik ist hingegen eher für Dich geeignet, wenn Du zum Beispiel zur Miete wohnst oder aus anderen Gründen, die Wände nicht aufreißen kannst / willst. Hierbei bestehen Sets in der Regel aus zwei Komponenten: Steuerung + Antriebssegment. Viele davon kannst Du auch über WLAN vernetzen. Funksysteme sind auf Energiequellen wie Batterien angewiesen. Dafür kannst Du die Systeme bei einem Umzug einfach wieder einpacken und mitnehmen. Auch smart!
Du siehst: Smart Home ist keine Hexerei. Mit der richtigen Planung und / oder Beratung steigert es Deinen Komfort und spart dabei noch Geld. Welche Smart-Home-Themen möchtest Du hier künftig noch sehen? Wir freuen uns auf Deine Feedback!
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